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WeinReise, WeinProben, WeinWanderRouten durch das Rheingau

Flörsheim, OT Wicker, Tor des Rheingaus
Weingut Flick, Weingut in der Straßenmühle,
10 Hektar

1991 bin ich zufällig durch einen Rundfunkbeitrag des HR 1 auf dieses Weingut aufmerksam geworden. Der junge Joachim Flick berichtete unter anderem, dass das Weingut einer der Lieferanten des Auswärtigen Amtes sei. Nun, wieso wurde das Weingut Flick bedacht, das Auswärtige Amt mit Wein zu beliefern? Die Vorstellung, dass die politische Elite - damals hatte ich eine etwas höhere Wertschützung gegenüber der politischen Klasse - diesen Wein trank, veranlasste mich das Weingut aufzusuchen.

Wicker Nonnberg, 2005 Riesling Q.b.A. trocken (7,20 €), ist unbedingt als Mitbringsel einzupacken. Probieren sollte man auch den "F. vini et vita". Klingt alles etwas neudeutsch gekünstelt, schmeckt aber. Alle Abfüllungen haben Kunststoffkorken oder Schraubverschlüsse.
Nicht versäumen sollte man am 1. Advent den Weihnachtsmarkt im Weingut: Glühwein, Waffeln unisono, Dammwild und Schwarzwild aus eigener Jagd!
In den Sommermonaten kann man im alten Wehrturm "Flörsheimer Warte" (beim Landeanflug von Westen auf den Rhein-Main- Flughafen links zu sehen) können zu regionalen Gerichten Flick-Weine verkostet werden.

Kost & Logis¹
Weingut/Weinstube Venino, Kirschgartenstraße 22 (Mittwoch - Samstag. ab 17.00 Uhr) Weinstube mit schönem Gastraum mit  Sinn für Details. Zum Wohlfühlen. Der Wein lässt sich trinken.

Gutsausschank Adler, Taunusstraße 2

Innen ein Kleinod. Wir würden gelegentlich gerne wiederkommen. Eine Gastwirtschaft mit stimmig rustikaler Ausstattung. Die Gartenbestuhlung, im schattigen Garten, besteht leider immer noch aus diesen schrecklichen Allibert-Stühlen. Den Wein, den wir angeboten bekamen, ließen wir stehen und bestellten ein Bier. Altersfirnis, Fehlton, ich weiß nicht, wer so etwas trinkt.

Hochheim (schon 754 urkundlich erwähnt; ca. 250 Hektar Weinbergsfläche)
Die Barockkirche Peter und Paul sollten Sie sich unbedingt anschauen.

Nun, wer kennt die Geschichte nicht: "A good Hock keeps off the doc". Königin Viktoria von Großbritannien und Irland wird dieser Spruch zugeschrieben, die Mitte des 19. Jahrhunderts Hochheim besuchte. Daraufhin, bis heute, wird in England verballhornend deutscher Riesling einfach "Hock" genannt.

Weingut Künstler, Kirchstraße 38, 26 Hektar
Ich dachte mir, wenn Kollege W. Uhl am 06. Dezember 2003 in "Die Adler Wirtschaft" in Hattenheim geht, um im Rahmen des "Collegium Vini" J.B. Becker und Künstler Weine zu verkosten und mir am Montag davon erzählt, dann fährst du vorher zum Künstler nach Hochheim. Das war auch gut so, denn die Hochheimer Hölle, Riesling Kabinett (tr.) gab/gibt es in der Vorweihnachtszeit für 8,10 € anstatt für 9,00 €. Schlicht und einfach, dies ist für mich der derzeit beste Rheingauer Riesling.

Bei Künstler's hat sich 2006 einiges getan: Super repräsentative Räume in der ehemaligen 'Burgeff' Sektkellerei.

Herr Künstler hat in einem Rundfunkinterview im September 2008 (HR Info) folgendes gesagt: "Ich weiß, dass es im Aldi Eiswein für circa 7 Euro gibt. Was ich nicht weiß, warum man den kauft. Das ist jenseits allen guten Geschmacks und aller Wertschätzung."



Weingut Himmel, Holger-Crafoord-Straße 4. Industriegebiet

Der Kontrast zu Himmel ist bekanntlich die Hölle. Und tatsächlich, eine Lage in Hochheim heißt "Hölle". Die "Hochheimer Hölle" 2002 Kabinett  des Weingutes kostet € 5,00. Die Flaschen werden mit "stainlesscaps" versehen, das bedeutet Kronenkorken.  Die Flasche wird dann zwar über ein profanes "plopp" geöffnet, aber dadurch entfällt das leidige Korkenproblem. Die Weine sind sauber, fruchtig und frisch. Wir kommen wieder. So auch im April 2005: Die Hocheimer Hölle 2004 (trocken)
für 5,00 € fand bei der Jungweinprobe reißenden Absatz.

Weingut W. J. Schäfer, Elisabethenstraße 4, (Er steht im Gault Millau!) 6,8 Hektar  Ebenfalls saubere, fruchtige Weine. Hochheimer Hölle 2003, Kabinett € 6,00 (gehaltvoll, 13%) mit Kunststoffkorken. Was heißt gehaltvoll? Anlässlich des Hochheimer Marktes nutzen wir die Gelegenheit und probierten mit Bekannten nochmals die Hochheimer Hölle. Keine Frage, gehaltvoll, nein, einfach gut:

Domdechant Werner'schen Weingutes, Rathausstraße 30 (malerischer Gutshof mit klassizistischen Gutshaus), 12.3 Hektar
[...]

Weinhaus Lehmkühler, Rathaustraße 7; gibt es nicht mehr!

Wir lernten es 1975 kennen. Es gab dort zwei Weine, einen mit einem roten Gummiring (herb, wie man damals sagte) und einen mit einem grünen Ring, für mild. Ich weiß nicht, welchen Wein wir dort getrunken hatten, es war wahrscheinlich immer zu viel. Marga und Ralf und und, es war eine verrückte Zeit. Dies war gleichfalls die Zeit, in der man sich in Frankfurt/Bornheim beim "Dünker" traf und eine "Musbacher Eselshaut" oder eine "Gimmeldinger Meerspinne" trank.

Kost & Logis
Arne Krögers Rieslingstuben, Wintergasse 9
Dieses Gasthaus ist seit Jahrzehnten eine Institution. Reservierung ist leider nötig. Die unteren Gaststubenzimmer sind "gemütlicher".



zu 1 Nur so zur Info:
Sie befinden sich in Deutschland, im Rheingau, das heißt: Es wird in den Gasträumen geraucht¹, es gibt keine Nichtraucherzonen; man setzt sich an einen Tisch dazu bzw. es setzen sich Leute an ihren Tisch (in Amerika, Italien, Frankreich, Griechenland, ... undenkbar), Zweiertische, die man bei Bedarf zusammenstellen kann, kennen die wenigsten Lokalen; der/die Kellner/in bringt die Rechnung und bleibt bei ihnen stehen und bekommt das "Gezacker" über die Höhe des Trinkgeldes mit; viele Toiletten (i.d.R. in diarrhöbrauner oder moosgrüner Farbgebung) riechen.
Noch so ein Einfall. Die umfangreiche Speisekarte. Das bedeutet, maximal ein Koch, assistiert von billigen, mit kräftigen Migrationshintergrund geprägten Hilfskräften, jonglierend mit Convenience-Produkten.
Das heißt oftmals, hinten Imbissbude, vorne schön dekorierte Bürgerlichkeit. Viele, sehr viele Gäste sind mit dieser Art von Küche zufrieden.


zu 1 Vorab, es hat sich einiges geändert, was auch nicht mehr umkehrbar ist! sic!

[...] 




Gesehen bei dem Weingut Schönleber-Blümlein, Oestrich-Winkel


 
Weingut Joachim Flick




1978er Hochheimer Daubhaus (Großlage)

Damals hatte ich davon keine Ahnung.

Weitere Großlagen sind:
I     Rüdesheimer/Lorcher Burgweg
II    Assmannshäuser Steil
III   Johannisberger Erntebringer
IV   Winkler Honigberg
V   Oestricher Honigthal
VI   Hattenheimer Deutelsberg
VII  Hallgartener Mehrhölzchen
VIII Erbacher Honigberg
IX  Kiedricher Heiligenstock
X   Rauenthaler Steinmächer




Rieslingstuben, Hochheim

April 2005, Arne Krüger wird 76 Jahre. Herzlichen Glückwunsch
Das ist der Kochprofi, der 1959 die Zeitschrift "Feinschmecker" ins Leben rief.


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