Wohin man geht, man nimmt sich selbst mit.
Cannes, Oktober 2002
Wir sind in acht Tagen über 1200 Kilometer zwischen St.-Tropez im
Westen, Moustier (Route Napoleon) in nördlicher und Ventimiglia in
östlicher Richtung gefahren.
Es gibt unendlich viele „süße“ Schilderungen über die französische
Riviera, über Cannes, Nizza, ...; sauer macht lustig, warum soll man
nicht einmal ...
oder Achtung Kopf einziehen, die
Predigt wird laut.
Die Landschaft sieht streckenweise aus wie das Paradies – Man sollte in
diesem Paradies aber nicht Auto fahren und nicht so genau die verbauten
Hügel anschauen. Dann ist alles aus.
Zum Glück gibt es hundert andere Küsten, die schöner, weiter und
naturhafter sind. Das gestehen sich die Fremden und die Einheimischen
allerdings nicht ein. Sie unterliegen der Zwangsvorstellung „Riviera“.
Also: Am Ufer des Meeres zieht sich die „cornich“ hin, eine Autostraße,
deren Sausen alles mit sich reißt: Stille, Luft und Atmosphäre. Dahinter
pfeift die Eisenbahn. Das Glas Bandol wackelt beim Vorbeidonnern eines
Zuges. Tagsüber und nachts wird man beständig vom Aufheulen der
Motorräder aufgeschreckt.
Unter Außerachtlassung jeglicher Vernunft und wegen eines unerheblichen
Zeitvorteils werden Überholmanöver gewagt, die man nicht nachvollziehen
kann.
Man fragt sich, was in den Köpfen dieser Menschen vor sich geht. Es
scheint nur eine Devise zu geben: Vollgas.
Ich frage mich dann immer, wo denn die gerühmte französische
Gelassenheit ist.
Wenn sie aussteigen, dann sind sie die nettesten, freundlichsten
Menschen: Die können speisen, parlieren, stehen artig auf, wenn eine
Dame an den Tisch kommt usw.
Wo und wie diese geparkt haben, lieber nicht aufregen. Der Wagen ist
doch offen, man kann ihn doch verschieben, wenn er das eigene Fahrzeug
blockiert.
Oder, hupt man, um anzuzeigen, dass man aus einer Parklücke herausfahren
möchte, die durch Parken in der zweiten Reihe blockiert ist, geht das in
der Regel so: Ein Franzose (mit genetisch bedingt festgewachsener
Zigarette an der Unterlippe) kommt mit großen Gesten aus einem
Lokal oder einer Boutique heraus, fährt die Karosse zehn Meter weiter,
Warnblinklampe an und ab, wieder zurück.
Meiden Sie besonders Städte kurz nach 17 Uhr: Es ist Schulschluss!
Genervte Eltern, besonders Frauen, rasen, in der Regel zu spät dran,
dann zu dicht auf den Vordermann drauf, zur Schule, um die lieben
Kleinen abzuholen.
Die Statistik sagt es ja dann auch aus: 14000 Verkehrstote im Jahr. Zum
Vergleich Deutschland 6500 und Großbritannien 4000 (!).
Es stellt sich die Frage, ob diese Zahlen nicht etwas über den
Zivilisierungsgrad einer Bevölkerung aussagen.
dpa-Meldung vom: 24.02.2003
"Härtere Strafen"
Nach Italien zieht jetzt auch Frankreich mit verstärkten Kontrollen und
noch härteren Strafen gegen Verkehrsünder ins Feld. So können von den
Ordnungshütern - ohne das Recht auf eine direkte Widerrede - gegen
Rowdies noch vor Ort pauschale Strafen bis zu 750 Euro verhängt werden.
Nun, man kennt Frankreich diesbezüglich, das sind allenfalls
"unverbindliche Empfehlungen"
Nun aber doch noch etwas Versöhnlicheres:
Wenn Zeit, dann Schilderungen von Cannes und Umgebung:
Derweil, drei Tipps rund ums Essen.
Restaurant "Astoux", (hinter dem Rathaus, aber dem an der Ecke).
Die Austern kosten hier zwar das 10fache gegenüber
Le Gurp, aber es ja auch ein anderer Rahmen. Oder Nizza,
Restaurant "Merenda": 4, Rue Terrasse. In diesem kleinen und beliebten
(Wartezeiten!) Bistro bekommen Sie Nizzaer Spezialitäten aufs
Beste zubereitet.
Schon einmal Stockfisch gegessen? Man kann dem Koch in seiner grotesk
kleinen Küche zuschauen: Hier ist Brutzeln, Trinken, Essen ein
vergnüglicher Vorgang. W. Schlote (Maler und Zeichner) lässt grüßen.
Ach ja, gleich nebenan besteht die Möglichkeit (italienisches)
Ardoino-Olivenöl zu kaufen. Ostern 2009 nicht mehr; ein SPAR hat
sich etabliert.
Weiterhin in Mougins, das" Le Feu Follet", Place de la Mairie
Zugegeben, ein einfaches Bistro, aber neben dem Brunnen am Dorfplatz.
Essen ohne Fett und Tinnef.
Nizza, Ostern 2008
Es gibt unendlich viele „süße“ Schilderungen über die französische
Riviera, über Cannes, Nizza, ...; sauer macht lustig, warum soll man
nicht einmal ... Fazit: Die Verkehrsverhältnisse sind auch/selbst in
dieser Jahreszeit ... erdrückend, ... [...]
Nizza,
Ostern 2009
Gelungener Selbstversuch: Mit öffentlichen Verkehrsmitteln (mit der
ligne d'azur) für einen EURO(!) pro Fahrstrecke an der Côte
d'Azur entlang und mit dem "Pinienzapfenzug" (Train de Pignes) von Nizza
nach Entrevaux. [...]
Nizza, Ostern 2011 [...]
Derweil: www.lignedazur.com/
und
www.espritazur.fr/index.php oder
viewsurf.com
eingeben und man ist der Region über webcams etwas näher.
Übernachtungstipps: Lufthansa Crew-Hotel: Nizza, "Hotel
Mercure Nice Centre Notre-Dame" -
Gehen Sie vor der Rezeption links zum Aufzug und fahren Sie hoch auf
die Terrasse. Es lohnt sich!
"Hotel Saint Vincent",
Ramatuelle
Stille Lage in Laufnähe zur Plage de Tahiti.
Zwei sehr
unterschiedliche Adressen, die eigenen Rechercheaufwand, bei Interesse,
lohnen.
Buchtipps für diese Region: Marcel Pagnol, "Eine Kindheit in der
Provence" und "Die Wasser der Hügel". Pflichtlektüre!
Robert L. Stevenson(!), "Reise mit dem Esel durch die Cevennen"
Jean Giono, In seinen Werken, es sind nicht wenige, preist er die Haute
Provence elegisch. Fast alles ist lesenswert.
Eine sehr informative private deutschsprachige Seite über den Ort
Maussane/Provence.
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Route Napoleon bei Castellane, N 85 Bis heute darf in Frankreich kein
Schwein "Napoleon" genannt werden.
Wir schreiben das Jahr 2000: "Cafe de Sade" in Lacoste/Provence,
unterhalb der Ruine des durch sein durchaus bewegtes Leben bekannten
Marquis de Sade. Wir schreiben das Jahr 2010 Der französische
Modeschöpfer Pierre Cardin will den kleinen
Ort zu einem Kunst-Mekka machen - das wollen sich nicht alle
Bewohner gefallen lassen. [...]
Moustiers-Sainte-Marie [...]
Mit dem Bus der 'ligne d'azur' von Nizza z.B. nach Monte-Carlo, Menton
oder Richtung Westen nach Cannes oder Richtung Landesinnern zu den
Traumorten St. Paul und Vence für einen EURO.
Bushaltestelle in St. Paul; von ihr keine 15 Minuten Fußweg zur "Fondation
Maeght" oder einfach über die Straße und am Boule-Platz des Cafe de
la Place vorbei
mit einer guten Kreditkarte in das berühmte
La Colombe D'or.
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