.

December 28 th 1889 Edinburgh Press No GXJJ Seite 3

Ein Augenzeuge berichtet vom Unglücksort


Es war eine stürmische, regnerische und kalte Nacht. Ich auf meinem Brückenturm gegenüber der Stadt Dundee und hatte bei dem Wetter ein merkwürdiges Gefühl, denn ich wusste, dass die Brücke nicht sehr stabil gebaut war und zudem schlecht gewartet  wurde. Nun wartete ich auf den letzten Zug, der an diesem Abend die Brücke passieren sollte. Nach einer Weile sah ich von Land her ein helles Licht, dass dies der Edinburgher Zug war.
Er kam die Brücke immer näher und ich dachte die ganze Zeit: "Hoffentlich gibt e kein Unglück." Als der Zug auf die Brücke fuhr, hörte ich ein Knarren und Kreischen. Ich bekam einen großen Schreck.

Als die Brücke zudem noch zu wackeln begann, fing mein Herz an schneller zu schlagen.
Plötzlich aber, als der Zug etwa die Mitte der Brücke erreicht hatte, brachen die Brückenpfeiler und der Zug fiel mit der Lokomotive voran in brausende Wasser. Wir sind die Angstschreie der Unglücklichen noch in guter Erinnerung. Doch als der Zug die Wasseroberfläche erreichte, verstummten diese schlagartig - es war totenstill.
Noch heute habe ich Albträume, wenn ich an die Katastrophe zurückdenke.

Jennifer Rückert

Kann man die Natur durch Technik bezwingen?


Ein Kommentar von Maria und Regina Mildenberger.

Noch kann man die Natur nicht mit der Technik bezwingen. Man ist Naturgewalten wie Tornados oder Erdbeben meist hilflos ausgeliefert. Es nützt gar nichts, wenn man sie bekämpfen versucht. Vor den Naturgewalten kann man sich nur schützen, indem man sich irgendwo verbunkert. Man kann es auch nicht verhindern, wenn ein Vulkan ausbricht, man kann nur Schutzmaßnahmen ergreifen, damit die Folgen nicht so katastrophal sind.
Die Natur lässt sich auch noch nicht ersetzen. Die Menschen haben zwar viel von ihr gelernt -abgeguckt-, doch ist die Technik noch nicht so weit, für die Ewigkeit ohne Bäume Sauerstoff zu erzeugen. Man kann auch nicht die Sonne durch Technik ersetzen. Wir würden alle erfrieren, alles Leben würde ausgelöscht werden. Da hilft selbst nicht die größte Heizung oder die stärkste Lampe der Welt.

Man kann die Natur aber sehr wohl zerstören, aber damit zerstört man seine eigene Lebensgrundlage. Naturgewalten sind zwar stärker als Technik, aber die Natur ist auch sehr verletzlich. Die Technik ist schon sehr weit fortgeschritten und entwickelt sich immer noch rasend schnell. Die Natur entwickelt sich zwar auch weiter, aber nur sehr, sehr langsam - zu langsam? Sie wird Stück für Stück von den Menschen zerstört, denn sie kann sich dieser schnellen Entwicklung nicht anpassen. Oft werden Naturkatastrophen durch Eingriffe der Technik hervorgerufen: Zum Beispiel kann an vielen Stellen Regenwasser nicht mehr versickern, weil alles zubetoniert ist: Straßen, Parkplätze, Gewerbegebiete.
Dieses Wasser gelangt in die Flüsse und es kommt zu starkem Hochwasser, oft mit katastrophalen Überschwemmungen.




Wer weiß, vielleicht ist die Technik eines Tages so weit entwickelt, dass sich die Natur vollständig ersetzen lässt, wenn es bis dahin nicht zu spät ist. Wir Menschen brauchen die Natur, aber die Natur braucht uns nicht.
Wie schon ein Indianerhäuptling vor Jahren sagte:

"Erst wenn der letzte Baum gefüllt, der letzte Fluss verseucht und die letzte Erde verbrannt ist, werdet ihr einsehen, dass man Geld nicht essen kann."



Briefe an unsere Zeitung


Wir schreiben diesen Brief, weil wir um unsere und andere Leute Sicherheit besorgt sind.
Wir wohnen in der Nähe der neu errichteten Brücke und sehen oft zu, wenn ein Zug über die Brücke führt. Stets ist es dann ein fürchterliches Wackeln zu beobachten.
Dieses Wackeln bemerken wir auch, wenn wir selbst mit dem Zug fahren. Als wir während eines gemeinsamen Ausflugs einmal aus dem Fenster sahen, mussten wir feststellen, dass nicht der Zug die Ursache dafür ist. Es liegt vielmehr an der Brücke selbst. So sind die Schienen nicht richtig verschweißt und  an der Seite sind auch Risse auszumachen, die nur notdürftig mit Kitt verschmiert worden sind. Wenn uns die Leser nicht glauben; über zeugen  Sie sich selbst, sehen Sie sich die Brücke aus der Nähe an!

Die besorgten Anwohner/innen

Timo Blum und Lena Kubach

Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder: Es sind persönliche Meinungsäußerungen der Verfasser/innen



[ weiter ]  [ nach oben ]  [ zurück  Webseiten Werner-von-Siemens-Schule ]  [ Startseite ]