Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts (1850 - 1899)
Die Entstehung der Chateaux nach 1850
Bis 1850 war der Begriff Chateau praktisch unbekannt. Er nahm aber nach und
nach den Platz des Begriffs "Cru" ein. Die Anzahl der Chateaux
stieg fast Tag für Tag an. Die während des zweiten Kaiserreichs (1852 - 1870 unter
Napoleon III.¹) und der dritten Republik (1870 - 1940) erstellten Monumentalbauten,
mit ihren technischen und finanziellen Investitionen ließen letztlich
nur noch den Gebrauch des Begriffs Chateau zu.
Es gab alle Stilrichtungen: neoklassizistisch (Davon war Margaux Anfang des
19. Jahrhunderts ein Vorläufer), neogotisch, neoromanisch,
neo-Renaissnance, englische Imitationen, orientalische Imitation (Cos d'Estournel).
Das Chateau wurde zu einem Prunk- und Werbeelement,
das häufig als zweiter Wohnsitz diente. Erst in dieser Zeit fing man an, auf den
Etiketten das Chateau abzubilden, was gleichzeitig den Wert-Charakter des
Weines unterstrich.
zu 1 Napoleon III. Sohn von, Louis Bonaparte, einem Bruder von Napoleon I.
und Hortense, Stieftochter von Napoleon I.
Wirtschaftlicher Aufschwung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundertes
Das Médoc erlebte wirtschaftlich wie sozial eine rasante Entwicklung. In
dieser Zeit wurde die Bepflanzung der Heide mit Kiefernwäldern fortgesetzt,
der Ausbau der Eisenbahn von Bordeaux in das Médoc in Angriff genommen.
Weiterhin erfolgt eine außerordentliche Weiterentwicklung in der Weinbautechnik.
Der Goldbaum (Die Kiefer; pinus pinaster)
Die Kiefer (pinus pinaster) produzierte Harz, aus dem man Terpentin und
Kolophonium (das besonders zum Bestreichen von Geigenbögen verwendet
wird) herstellen konnte und natürlich Holz. So entstanden im Wald
manchmal bewegliche Sägewerke und kleine Chemieindustrien. So lag die
wichtigste Destillationsfabrik des Médoc in Carcans. Die Bevölkerung
wuchs Anfang des 20. Jahrhunderts an, ohne jedoch große Dichte zu
erreichen. Die Veränderung lag vor allem in den sozialen Strukturen
dieser Bevölkerung. Die neuen Besitzer der Wälder, eben jene, die die
Heide entwässert und mit Kiefern bepflanzt hatten, lebten in den Städten des Médoc oder in Bordeaux. Die Nutzung der Bäume, die
Harzgewinnung wurde meistens von Teilpächtern oder
Landwirtschaftangestellten durchgeführt, die die Hirten ersetzten.
Die Kirche von Soulac: Die "alten Gurpianer" kennen
natürlich die Geschichte. Die Väter, besonders die mit dem Bollerwagen
oder die Mütter, wie auch immer, erzählen gemeinhin die Begebenheit
folgendermaßen und das hört sich dann oft so an:
Vater zum Kind (ca. 8 -
10 Jahre), die Mutter steht etwas abseits. Sie hat diese Geschichte vor
ca. elf Jahren von ihm erzählt bekommen: "Schau mal, da oben, der Ring
an dem Kirchturm." - "Wo denn?" Das Kind blinzelt nach oben. Die Kirche
steht natürlich mit der Apsis Richtung Osten - "Na, da oben, am Turm
links, da haben sie früher die Pferde angebunden." Das Kind wird
wach. - "Wie Pferde? Vati du lügst." - "Doch und das war so. Vor langer
Zeit hat der Sand die Kirche begraben" - "Aaach." Zu
dumm, der Vater hat die in der Kirche auf deutsch ausliegende Broschüre
mit dem wahren Sachverhalt nicht 'mitgenommen', sonst hätte er diese
Begebenheit blumig ausmalen können und auf Daniel in der Löwengrube an einer Kirchensäule
hinweisen können.
Übrigens: Sie heißt auf deutsch: "Unsere Frau vom Ende des Festlandes"
und ist in der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
Bleiben Sie dran!
Die Geschichte der Eisenbahn
Der Erste Weltkrieg - Landung 1917 der amerikanischen Truppen im
Médoc, in Le Verdon.
(Epochenjahr 1917: Die Russische Revolution und Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg)
Der Zweite Weltkrieg: Organisation-Todt,
Die Festung "Gironde-Süd",
Bataillon Penthésilée
Le Gurp - Ein Zeltplatz 1975 - 2002, Chez Nicolé/Mairie
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Deutsche Kriegsgefangene 1944 und Angehörige des Bataillon Penthésilée
Cafe de Blois -
"Chez Nicole", Vensac 1990
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