Vermischtes
DerDieDas
Mein Surftipp: www.einzelhandelspoesie.de/
Die Autoren Lars Weber und Christian Kern sammelten hier mit
beeindruckender Akribie Beispiele für dumme beziehungsweise sprachlich
oder grammatikalisch falsche Werbesprüche.
Wir lernen, dass der Imbiss "Walter's Futterkrippe" in
Wiesbaden (auch Treffpunkt von so genannten Kioskphilosophen) mit dem metrisch bedenklich humpelnden Slogan "Ob zum
Mitnehmen oder an Ort und Stelle - immer freundlich, gut und
schnell" wirbt.
"Milka hat jetzt Kuchen, den müssen Sie versuchen."
Erinnern Sie sich? Ein gewisser Schokoladenhersteller meinte
tatsächlich Anfang der neunziger Jahre, mit einem solchen Werbespruch
für seine süßen Produkte für sich werden zu müssen. "Doornkaat:
Heißgeliebt und kalt getrunken." - "Pfanni: Alles Tolle aus
der Knolle." Man möchte
die Haare raufen und aber nicht unbedingt die eigenen. Die genannten
Beispiele sind noch harmlos.
Wer es schafft, die wirklich unterhaltsame Seite ganz durchzuklicken,
ohne psychischen Schaden zu nehmen, den möchte ich jetzt schon
beglückwünschen. Viel Spaß!
Diese Webseite trifft genau den
Inhalt einer Unterrichtseinheit über die Formen und den Aufbau der
Print- und Telewerbung, die ich jeweils einem 10. Schuljahr im Fach
Deutsch zumute.
Zum Tode von H. Cartier-Bresson, August 2004
Ich weiß nicht, was der Auslöser war, aber Anfang der siebziger Jahren
interessierte und beschäftigte man sich in meinem damaligen sozialen
Umfeld mit der Schwarz-Weiß-Fotographie.
Vielleicht war es das Bedürfnis, die damaligen Geschehnisse
dokumentarisch festzuhalten. Wir fanden, gelinde gesagt, alles ungerecht; wir empfanden
uns als Seelenadel, also Fotos von: Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg ( -
1975), NPD-Veranstaltungen, Teach-Ins, Häuserräumungen im Westend in Frankfurt (...). "In Gefahr und größter Not, bringt der Mittelweg
den Tod" Lognau. Irgendwo muss noch ein altes Negativ liegen.
Dieser Spruch des Barockdichters Freiherrn
von Lognau stand später im Abrissloch Ecke Schumannstraße Bockenheimer
Straße.
Ganz was anderes: Dieses Epigramm ist übrigens der Wahlspruch
des Winzers F. Koegler in Eltville. Ob er wirklich weiß, auf wen er
sich beruft?
Nun, 1972 fuhren wir zu fünft im VW-Käfer zur Dokumenta 5 nach Kassel.
Wahrscheinlich verwirrt ob der dargebotenen Kunst (Beuys Margarine-Maschine!
- Der Nagel-Uecker)
brachte ich mehrere
Fotopostkarten mit. Fotorealismus: August Sander, Walker Evans und
die "Rue Mouffetard, Paris", 1952, Pariser Junge: eine der
berühmtesten Aufnahmen von H. Cartier-Bresson. Seitdem begleitet mich
dieses Foto. Nichts nahm der französische Fotograf
lieber auf als unscheinbare Alltagserlebnisse. Er beobachtete das Leben
seiner Mitmenschen und hielt Momente fest, die nie wiederkehren werden. Das
Kölner Museum Ludwig zauberte eine Cartier-Bresson-Ausstellung von 1967
aus dem Depot. Köln, Museum Ludwig, 22. August bis 12. September 2004
So
nebenbei eine Glosse oder Sprachkritik.
Ich kann es bald nicht mehr hören!
Dieses "Tschüss" oder "Tschüüüss" von Schüler/innen. Ich finde dieses
Abschiedwort recht burschikos. Ich unterstelle, es wird
vor allem von den regionalen Moderatoren/innen und Ansager/innen der
Privatsender unbedacht übernommen. (Entschuldigung im voraus: Ich kann
diese Sender nicht ausstehen. Dies ist nur gelinde ausgedrückt.)
Dabei kennt die deutsche Umgangssprache neben diesem Zischlaut so
liebenswürdige Aufforderungen wie "Auf Wiedersehen",
"Bis morgen", "Leben Sie wohl", "Bleiben Sie
uns treu", "Guten Tag", "Einen schönen (Restnachmittag)
Abend", "Gute Zeit" und dann noch, nicht gerade
umgangssprachlich, nach dem alten Goethe:
"Salve".
Man könnte sich darüber einmal Gedanken machen.
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Slogan-Typ: Auf Bekanntes anspielen
Gerichtsgebäude
Frankfurt 1973 Es fehlt, oh Schreck, die WÜRDE. Leica M 4
Aus urheberrechtlichen Gründen habe ich hier ein Foto einer
Postkarte mit dem Titel "rue Mouffetard - Paris 1954" entfernt.
Cartier-Bresson:
Rue Mouffetard 1954
Leica M 3 Süddeutsche Zeitung Magazin 10.1995
Aus urheberrechtlichen Gründen habe ich hier ein Foto aus der
Ausstellung
Museum Ludwig, Köln entfernt.
Gesehen: in Weimar im Goethemuseum
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