Frankreich - Paris
Schon gewusst? Nur zwei Buchstaben trennen diese Stadt vom paradis.
Man weiß, dass es 400 000 Illegale in Paris gibt; für die wird sich Paris
nicht als solches zeigen. Ach ja und am Boulevard périphérique, dem
Autobahnring um die schöne Stadt, endet alle Schönheit. Nur so zur Info. Gefühlte 80 Prozent
aller Städtereisen an Ostern, Pfingsten dürften nach Rom, London oder Paris führen. Das heißt, die Stadt ist voll, noch voller als sonst.
Paris - ojaja
Oja! Auch ich war in Parih
Oja! Ich sah den Luver
Oja! Ich sah die Sehn
Oja! Ich kenn' die Tüllerien
Oja! Ich ging zu Notterdam
a pjeh zum Plahs Wangdohme
|
Oja! Ich war in Sackerköhr
Oja! Auf dem Mongmatter
Oja! Ich traf am Mongpahnass
nicht den Dichter Schang Poll Satter
Oja! Ich kenne ein wenig Parih.
Mäh wih
Frei nach Robert Gernhardt¹ ("Der Reim muss bleim.") |
Hotels
Es gibt tausende Hotels in Paris. Wir kennen nur vier:
Hôtel Chopin, 10 Boulevard
Montmartre,
in der Passage Jouffroy.
58 - 86 Euro
Hôtel de
Seine, 52 Rue de Seine Super Lage. Wir kennen die Straße,
die Gegend aus den frühen 80zigern noch ordentlich unaufgeräumt. 143 - 153 Euro |
Hôtel Madeleine Plaza mit grandiosem
Blick auf Ste. Marie Madeleine.
Ja zugegeben, eine etwas ältere Aufnahme. Heute
ist das Hotel für uns nicht mehr zu bezahlen. Chambres ab 260 Euro
Hôtel
des Grandes Ecoles keine 100 Meter vom Place de la
Contrescarpe: ein Springbrunnen, zwei Cafés ("Contrescarpe" und das
szenige "Delmas") und keine 500 Meter vom Phantéon
mit dem Foucaultschen Pendel(!) entfernt.
Das Hotel ist für Kurzentschlossene nichts. Bitte Monate vorher buchen.
105 Euro.
Confirmation Réservation für den 17.04. -19.04.2006 |

Was Sie nicht tun sollten: In Literatencafes essen, zum Beispiel: "Cafe de Flor"
oder "Deux Magots" oder gar in Monumenten: "Maxim´s" u.ä.,
|
sondern in
den vier Klassikern schlechthin: Brasserie
"La
Coupole" (mit 600 Plätzen),
"Bofinger", "Flo", 7 cour des Petites
Ecuries und in dessen Nähe das "Julien" (Es sind auch ein paar Franzosen
da.).
Bei Bofinger ist der 1. Stock
sogar für Nichtraucher! Sauerkraut mit Meeresfrüchten sind angesagt.
Billiger als die Brasserien waren früher die bouillons, die
Suppenküchen. Von denen überdauerte nur das wegen seines nostalgischen
Charme berühmte "Chartier". |
Lektüre: Hemingway's "Paris - Ein Fest fürs Leben" (1965)
"Wenn du Glück hattest, als junger Mensch in Paris zu leben", schrieb Ernest
Hemingway 1950 an einen Freund, "dann trägst du die Stadt für den Rest
deines Lebens in dir, wohin du auch gehen magst, denn Paris ist ein Fest fürs
Leben." Ulrich Wickert's "Alles über Paris" sind Pflichtlektüre. Darüber hinaus:
Karsten Witte, "Paris" - Deutsche Republikaner reisen, insel 389;
Walter Benjamin, Das Passagen-Werk, Band V (Das ist kein Buch, was man von
der ersten bis zur letzten Seite liest, aber eines, in dem man lebenslang lesen und lernen
kann.)
Eifelturm 324 Meter, Teilansicht:
Übrigens, 2006, 6,7 Millionen Besucher |
Dieses mehr als unangenehme Thema
geht die Stadtverwaltung charmant an.
|
In den Tuilerien: Schauen Sie sich in aller Ruhe die
Statuen an, die das achteckige Bassin umstehen oder leihen Sie sich ein
Boot und seien Sie Kapitän. |
Im 18. Arrondissement von Paris befindet sich nicht nur die große
Basilika "Sacré-Coeur, sondern auch ein Weinberg. Es sollen 1800
Reben sein. Es ist ein
Nordhang! Wahre Wunder darf man wohl nicht erwarten. Vom 07. bis 11.
Oktober findet jeweils
das Fest zur
Weinlese statt.
Der Blick geht zum
Montmartre-Museum.
Das Museum besteht aus
drei Stadthäusern. Dort hat man einen wunderbaren Blick auf die
Weinberge von Montmartre.
8-14, Rue Cortot |
Ein Lindwurm aus Deutschen, Chinesen, Russen, Spaniern
und Amerikanern schieben sich durch die Säle des Schlosses, das einst
für eine einzige Familie gebaut worden ist.
Was uns sonst noch gut gefallen hat. Eine streng subjektive Auswahl:
La boulangerie Poilâne - La Cloche des Halles
28, rue Coquillière (Métro: Louvre-Rivoli). Mit Laib und Seele
wird hier Brot gebacken. [...]
„Le Bœuf sur le Toit“ – Was für ein Name für ein Restaurant: „Der Ochse auf dem Dach“.
Der Name entstammt aus der Eröffnungszeit, den Zeiten des Dadaismus und Surrealismus, von daher der wunderliche Name.
Am Internetauftritt merkt man es, es wird vom Management der Brasserie La Coupole, Flo und dem Julien geführt.
Bitte nicht mittags, lieber am späten Abend!
Ich weiß nicht, wie ich da hinunter gelang. Wahrscheinlich war es ein
Bedürfnis: Die öffentliche Toilette an der Metro-Station Trocadéro
(auf der Rückseite des Gebäudes, wenn man den Eiffelturm hinter sich lässt,
rechter Hand eine Treppe hinunter - alles klar!): Jugendstil-Ausstattung,
kleine Kabinen mit Holzwänden, Glaseinsatz und eine Loge für die Klofrau,
die fragt: "Cabine ou urinoir?" Die Cabine kostet 50 Cent.
"Außerdem" gibt in Paris die "Passages und Galéries" aus dem 19.
Jahrhundert. Sie halfen, durch Häuserkomplexe hindurchzuführen, Wege
abzukürzen und Zeit zu gewinnen. Aber sie hatten noch eine andere Funktion:
Ganz oder teilweise überdacht, boten sie den Müßiggängern, den Bohemien, den
Flaneuren der damaligen Zeit die Gelegenheit, Zeit zu vertrödeln. "1839
war es elegant, beim Promenieren eine Schildkröte² mit sich zu führen. Das
gibt einen Begriff des Flanierens in den Passagen." Walter Benjamin,
Suhrkamp, Das Passagen-Werk, S. 532
Noch so ein Tier: Die erste Giraffe gelangte 1826 nach Frankreich. Sie
löste in Paris eine unglaubliche Begeisterung aus. Ihr Pfleger, ein
Ägypter, wurde berühmt und seine müde Art, das Tier stundenlang zu
striegeln, ist bis heute sprichwörtlich.
Peigner la girafe, "die Giraffe kämmen" nennt der Franzose das
Verrichten einer sinnlosen Arbeit.
Wir schreiben den
Oktober 2008, derzeit machtlos gegen den freien Fall. "Fluctuat nec mergitur" - sie schwankt, aber sie geht nie
unter. Dieser Satz, den die Stadt Paris auf ihr Wappen geschrieben hat,
müsse auch der Leitspruch der Börse werden, hat André Kostolany einmal
gefordert.
[...]
Webcams von Paris:
http://www.paris-live.com/
zu 1 Genehmigung des Verlegers Thomas Schlück GmbH
liegt vor. zu 2 Mit so etwas Fiktiven gehe ich ab und wann in den Unterricht!
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"Unter dem Beton liegt der fruchtbare, ertragreiche, (das bessere Leben)
Boden." Graffiti in der Nähe der Sorbonne anlässlich der
Studentenproteste im April 2006.
Hermes: Wie war das noch einmal? Also, das Älterwerden hat ja auch sein
Gutes. Schließlich steigt ja das Gehalt und irgendwann kann man dann
eben bei
Hermès,
anstatt bei H & M einkaufen.
Nicht nur hie und da, sondern immerfort in Paris zu sehen.
Montmartre 1978, Rue
de L'Abbaye
Montmartre 1978: Hier waren die Fassaden nicht wie an den Boulevards, nicht wie in den
vornehmen Vierteln. An den meisten Häuserwänden blättert die
Ölfarbe ab. Seit 2004 wird allerdings auch hier renoviert.
Wer
sagt denn, dass Kunst einsam macht.
Am 1. Sonntag im Monat ist im Louvre der Eintritt frei. Folge,
näher drang ich zur "Mona Lisa" nicht vor. Ach ja, mit knapp neun
Millionen Besuchern hat der Louvre, dem größten Museum der Welt, im Jahr 2008 seinen eigenen
Rekord
gebrochen. 80 Prozent kommen um sich "Mona Lisa" anzuschauen.
"Le Bouillon Chartier", a votre service: Choucroute Poissone im Laufschritt
serviert.
Brasserie "Flo", Teilansicht.
Ein Wirtshaustyp, der sich bei
Franzosen und Touristen aller höchster Beliebtheit
erfreut. Sie wurden nach 1871 von zugereisten Elsässern, die
nicht deutsch werden wollen, gegründet. Da sie ihre
Kleinbrauereien aus Platzgründen meist im Keller des Wirtshauses
unterbrachten, nannte man ihre Restaurants "brasseries".
Place de la Concorde;
der deutsche Architekt
Jacob Ignaz Hittorff "legte letzte Hand" an der Gestaltung des Platze
aller Plätze, wie auch an der Fassade des Gard du Nord, an.
Le Marché aux puces
de Saint-Quen, 140 rue des Rosiers Sa, So. und Mo. 9 - 18 Uhr
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